Das Exanthema subitum ist im Säuglings- und Kleinkindesalter eine häufige Erkrankung.
Ohne erkennbare katarrhalische Symptome fiebert das Kind hoch 2 bis 4 Tage lang, bei der Entfieberung
kommt es zum Exanthem am ganzen Körper. Der Ausschlag ist makulös, hat morbilliformen
(= masernähnlich) bzw rubeoliformen(= rötelnähnlich) Charakter. Die Entfieberung hält an,
allenfalls besteht noch Irritation durch den juckenden Ausschlag.
Nicht selten treten Fieberkrämpfe auf, die eine Abgrenzung zur bakteriellen Meningitis notwendig macht.
Auch Harnwegsinfektionen müssen über eine Urinuntersuchung ausgeschlossen werden.
Das exanthema subitum hat keine ganz klar definierte Inkubationszeit. Man spricht von 3-7 Tagen,
manchmal sind es aber auch bis zu 17 Tagen. Die Ansteckungsgefahr ist nicht sehr groß,
trotzdem kann die Infektion in Familien -sehr selten- gehäuft auftreten. Sie hinterlässt
wahrscheinlich eine lebenslange Immunität, kann aber bei entsprechend geschwächter
Immunabwehr erneut wieder aufflackern.
Wir beobachten immer wieder Kinder, die Fiebererkrankungen mit nachfolgendem Ausschlag mehrmals erlitten
haben. Hierzu muss man einfach wissen, dass jede Viruserkrankung mit einem Hautausschlag einhergehen kann,
beim Dreitagefieber in typischerweise am Ende des hohen Fiebers, bei anderen Viruserkrankungen auch
während des Fiebers (z.B. Masern).
Ganz typisch sind auch Virusexantheme bei vorher nicht vorausgegangenen Krankheitszeichen.
Erst das genaue Befragen des Arztes fördert dann doch zutage, dass das Kind in den vorangegangenen
Tagen keinen richtigen Appetit mehr hatte, besonders anhänglich und weinerlich sich verhielt und
besonders quängelig war. Und dann erscheint der Ausschlag und wir wissen, dass eine Virusinfektion
durchgemacht wurde.
Oftmals wird der Arzt erst gerufen, wenn bereits der Ausschlag aufgetreten ist. Hier kann schnell Entwarnung gegeben werden.
Differenzialdiagnose:
Unspezifischer fieberhafter Virusinfekt - Arzneimittelausschlag - Pfeiffer'sches Drüsenfieber - morbilliformes Exanthem